Sonntag, 4. März 2012

Neues aus der Krachmacherstraße


 Teil I „Neues aus der Krachmacherstraße“

Tja ihr lieben (ich hoffe euch allen ist klar, dass ich mich mit dem Titel auf „Lotta aus der Krachmacherstraße“ von Astrid Lindgren beziehe) nach dem tollen Urlaub und auch erst mal eitel Sonnenschein danach, hat’s hier ziemlich gekracht… Viele von euch kennen die Story schon und trotzdem noch einmal:
 „Es ist Samstag: Nora und ich haben frei und wollen uns ganz einfach nur im Pool abkühlen gehen. Wir hatten sogar gefragt, ob die Kids mit können, dies wurde allerdings mit der Aussage „Nein, sie hatten heute schon genug Spaß!“ aus meiner Sicht sehr eindeutig abgelehnt. So gingen wir also zum Pool und nach 2 Minuten standen ALLE Mädels mit genau der Tannie, die unser Angebot abgelehnt hatte, vor dem Pool und wollten rein.
Ebendiese Tannie Mariana (25 Jahre alt, Kinder nicht im Griff und glaubt noch immer dass 10-10=10) zeigte dann ihre ganze Unreife und hopste ohne nur im Geringsten auf die kleine Mezanne (3 Jahre alt, aufgeweckt, aber aufgrund von trinkenden Eltern ziemlich zurück, zum ersten Mal im Pool!) zu achten, in den Pool. Für mich war es dann logisch hinzugehen, denn ich habe wenig Interesse daran, hier ein Kind ertrinken zu sehen.
Ewig hatte ich darauf allerdings auch keine Lust, denn Mezanne kann man tatsächlich keine Sekunde aus den Augen lassen (Schwimmflügel gibt es hier nicht) und außerdem war es ja abgelehnt worden, dass Nora und ich mit den Kids in den Pool gehen.
So sagte ich Mariana, sie solle doch bitte nach Mezanne schauen, denn ich wäre nun im tiefen Teil. Sie stimmte zu und gesagt getan… leider aber nur von meiner Seite! Mariana saß neben Mezanne, unterhielt sich aber lieber mit Tannie Caren. Und so kam, was kommen musste, Mezanne sprang ins tiefe Wasser und NUR weil Candice (6 Jahre alt, pfiffig) so geistesgegenwärtig war, sie beim Arm zu packen, ging das Ganze ohne Folgen für Mezanne zu Ende. Eigentlich reichte mir diese Geschichte schon völlig, doch dann stand Tannie Mariana einfach auf, ohne auch nur ein Wort zu sagen, und verließ den Pool! Nora und ich waren zunächst einfach nur perplex!
Mir aber war es zu viel und ich klemmte mir Mezanne unter den Arm und folgte Mariana. Im Haus sagte ich ihr dann ganz deutlich die Meinung. Von ihr folgte jedoch keinerlei Verständnis, sie fühlte sich lediglich persönlich angegriffen und so folgte sie mir zum Pool, um die Kinder raus zu holen, konnte es aber nicht lassen, noch mal etwas zu sagen!
·        Mariana: ‚Ich dachte es wäre kein Problem. ‘
·        Theresa: ‚Vielleicht solltest du das nächste Mal, weniger denken und stattdessen mit uns reden! ‘
·        Mariana: ‚So redest du nicht mit mir. ‘
·        Theresa: ‚Doch, siehst du doch und am Montag werde ich zum Chef gehen. ‘
·        Mariana: ‚Jaja, am Montag gehen wir zum Chef! ‘
·        Theresa: ‚Nein Mariana, am Montag gehe ich zum Chef. ‘“



Teil II „Back to the roots“

Sehr gerne hätte ich Teil II so etwas in der Art, wie “nichts blieb so wie es war”, genannt, aber nein, wir alle fanden zurück zu der Maske, mit der Nora und Julian ich arbeiten, seit wir hier sind.
Der neue Chef, mit seinen tollen, neuen Ideen. Der neue Chef, mit seinem tollen weiten Horizont. Der neue Chef, der so lange im Kommunikationsbereich gearbeitet hat. Der neue Chef, der sich selbst gerne reden hört. Der neue Chef, der SCHWÄTZER!
Sowohl Mariana, als auch ich, waren beim Chef gewesen. Und bei beiden von uns, glaube ich zumindest, zeigte er sich sehr verständnisvoll, an einem Gespräch mit uns beiden interessiert, aber vor allem reduzierte er das Ganze auf ein Problem der Kommunikation! Sicher, fast alles ist ein Problem der Kommunikation, aber so wurde die unglaubliche Verantwortungslosigkeit von Mariana einfach vor der Tür sitzen gelassen.
Das Gespräch führte dazu, dass wir uns jetzt alle wieder „gaaanz arg lieb haben“ und es führte auch dazu, dass ich vom Chef ab jetzt gar nichts mehr erwarten oder auch nur erhoffen werde! Es fand erst eineinhalb Wochen später statt, der Chef redete 80% der Zeit, es ging lediglich darum, dass Mariana besser mit mir kommunizieren müsse und als ich noch einmal einwarf, dass Mezanne, aber beinahe ertrunken wäre, meinte er nur, er sei sich sicher, dass, wenn sie es gesehen hätte, sie auch eingegriffen hätte.
Tja er hatte den springenden Punkt getroffen und doch verfehlt. Sie hatte nicht hingeschaut, aus meiner Sicht ihr großer Fehler und für den Chef die Entschuldigung dafür, dass sie nicht eingriff!
Mariana und ich arbeiten seit dem wieder gut zusammen, aber ich habe mich innerlich wieder einen weiteren Schritt von diesem Heim entfernt. Natürlich nicht von den Kindern, aber von allem, was hier vor sich geht.
Meinen Fehler im Ganzen hatte ich offen eingestanden, ich hatte mich direkt bei ihr dafür entschuldigt, dass ich in aller Öffentlichkeit so mit ihr geredet hatte, aber das ganze Gespräch war letztlich die größte Enttäuschung, die ich hier erlebt habe!

Was ich dem Chef zugutehalten muss, er hat uns ermöglicht, dreimal die Woche mit den Kindern, ohne auch nur eine Tannie, etwas zu machen.
Montags haben wir die Großen für eine Stunde, am Mittwoch sind die Mittleren an der Reihe und zu guter Letzt noch unsere Kleinen am Donnerstag.
Was wir mit ihnen machen, bleibt uns völlig selbst überlassen, es geht nur darum, dass die Kinder mal etwas anderes, als den ewigen alltäglichen Trott mitbekommen, und klar sind da wir geeignet, allein schon, weil wir aus Europa und somit einem völlig anderen Fleck dieser Welt kommen.
Der erste Montag mit den Großen war auch richtig gelungen: Wir hatten ein riesiges und etwas abgewandeltes Activity Spiel gebastelt. Die Kinder machten gut mit, hatten Spaß und Monicas empfinden zeigt wohl am besten wie es war: Zu Beginn sagte sie „oh es ist schon gleich 7 Uhr, wir müssen aufhören“ und um 10 vor 7 Uhr hieß es dann auf einmal „nein, nein wir haben noch ganz viel Zeit“…=)
Die Mittleren mussten leider ausfallen, dafür hatten wir uns dann mit den Kleinen etwas übernommen…=) Wir hatten Fingerfarben besorgt, leider ging irgendwann das Papier aus, was dazu führte, dass manche einfach mal aufs Sofa umstiegen. Lustig war‘s im Nachhinein trotzdem und die Kunstwerke sind, nun ja, sehr interessant!=)

Viel mehr war die letzten Wochen nicht los, eine davon habe ich schwer grippal auch noch im Bett verbracht und naja ich muss sagen, ich bin eindeutig reif für den nächsten Urlaub… 3 Wochen dann habe ich es geschafft!

Eine, die den Urlaub glaube ich genauso herbei sehnt wie ich, ist Nora! Letzten Montag passierte es doch tatsächlich, dass sie von ihrer Tannie angeschrien wurde, weil sie einer zweijährigen beim Essen geholfen hatte!! Ich könnte von Amanda noch mehr erzählen, aber ich möchte das jetzt einfach mal so stehen lassen. Ich weiß nicht, ob ich mich anschreien lassen würde, allerdings weiß ich auch nicht, was andere Möglichkeiten wären!

So viel für jetzt zu meinem Leben in Huis van Heerde!

Liebe Grüße und einen schönen Frühlingsanfang euch allen!;)



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